Die Rauhnächte Magische Zeit zwischen den Jahren
Was hat es mit dieser besonderen Zeit auf sich? Woher kommen diese Mythen und was bedeuten sie?
Natur-Gesetzte / Ursache-Wirkung / Frau Holle / Unterbewusstsein
Frau Holle kennen wir aus dem Märchen Goldmarie und Pechmarie. Sie wird im nordischen Frick / Frigg genannt und in Österreich nennt man sie Perchta oder Percht. Da gibt es auch die Perchtenläufe. Wer da vielleicht schon mal dabei war oder schon mal so eine Maske gesehen hat, weiß: zum einen hat sie ein schönes Gesicht und zum anderen hat es auch ein düsteres, gruseliges, Angst einflößendes Gesicht. So sind die Natur-Kräfte - es ist immer beides vorhanden. Wie wir diesen Natur-Kräften begegnen, mit ihnen umgehen und für uns nutzen, liegt in unserer Verantwortung. Frau Holle verkörpert das Prinzip von Ursache und Wirkung. Die zwei Gesichter stehen für Tag also für das Licht, das Helle, für den Sommer zum einen aber halt auch für die Nacht, das Dunkle, für das Angst einflößende auch für das Unterbewusste. Oft ängstigt uns dieses mysteriöse, unbekannte, im Dunkeln verborgen liegende. Aber genau hier wird neues Leben geborgen. Nur wir selbst können Licht in unser unbewusstes bringen. Gerade in den Rauhnächten haben wir einen guten Zugang hierzu.
Wilde Jagd & warum wir keine Wäsche raushängen sollten.
Frau Holle lebt in ihrem Haus unter der Erde und verkörpert somit gewissermaßen unsere Lebenskraft. Laut dem Mythos sitzt sie am Spinnrad. Sie spinnt die Lebensfäden also unser Schicksal. Gerade in den Raunächten geht sie weg vom Spinnrad. Sie reist mit Odin / Wotan über Feld und Flur, auch in die Dörfer. Man sagt, die Verstorbenen, also die umherreisenden Seelen ziehen mit ihnen um die Häuser, wie ein Geisterzug – das wilde Heer. Man wollte auf keinen Fall, dass sich so eine Seele im eigenen Haus / Hof verirrt und deswegen hat man Vorkehrungen getroffen. Bis heute hat sich der Glaube erhalten, dass man zwischen den Jahren keine Wäsche raushängen soll. Eben genau wegen dem. Denn man glaubte die Geister, wenn sie um die Häuser ziehen, könnten sich im schlimmsten Fall in der Wäsche verfangen. Das wollte man auf gar keinen Fall und hat es deswegen tunlichst gemieden, Wäsche rauszuhängen. Man hat Kerzen angezündet, um das innere Licht zu nähren, die Dunkelheit zu vertreiben. Es wurde geputzt, man hat auch geräuchert also auf einer anderen Ebene gereinigt.
Die Schicksalsfäden in unserem innersten
Während das Spinnrad von Frau Holle in dieser Zeit still steht, spinnen ihre drei Töchter weiter. Die drei Normen, wie sie auch genannt werden, stehen für die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Das was sie spinnen ist nicht willkürlich, sondern mir Menschen haben einen starken Einfluss darauf - gerade in den Rauhnächten. Wir machen dies, in dem wir uns auf uns selber besinnen. Entschleunigung. Innere Einkehr. Weniger denken, mehr fühlen.
Die Rauhnächte bis heute
Die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig wird als die Rauhnächte bezeichnet. Es variiert je nach Region, ob es 13 Nächte und Tage entsprechend den Mond-Phasen sind oder ob es kohärent mit den Monaten 12 Tage und Nächte sind. Sowohl die Beobachtungen tagsüber, als auch die nächtlichen Träume geben eine Vorschau, was uns im nächsten Jahr erwartet. Dabei steht die erste Nacht / Tag für den Januar usw.
